Neubau einer Lager- und Produktionshalle

Mettmann

Bereits aus der Ferne wahrnehmbar fügt sich das Fola-Werk (Fola Abfülltechnik GmbH) mit seiner neuen 1.300 qm großen Produktionshalle mit Büro durch seine Farb- und Formgestalt in seinen landschaftlichen Kontext am Rande von Mettmann ein.

Die klare Ablesbarkeit der Funktionen war ein wichtiger Aspekt bei der Formfindung und der Materialwahl. Ein Hybrid aus zwei Baukörpern wurde errichtet, einer Stahlskeletthalle und einem Bürotrakt aus kerngedämmten Porotonsteinen, die eine Art Zäsur über eine ausgebildete Stahlprofilfuge erfahren. Bekannte Materialien der industriellen Bauweise wurden neu vereint. Leichtigkeit und Massivität sowie die Farben bilden einen Kontrast.

Durch die Farbgestaltung der Halle mit zwei leichten Helligkeitsabstufungen erfahren die Sandwichpaneele im Lichtspiel eine Dreidimensionalität. Die Farbauswahl der Fassade wurde gemeinsam entwickelt und abgestimmt, bewusst als Anpassung an die Natur.

Die Durchdringung der beiden Baukörper verbindet die beiden Arbeitsbereiche barrierefrei miteinander und reduziert das Bauwerk auf eine gemeinsame, klimatische Hülle. Durch den Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kann das Gebäude energiesparend über eine Fußbodenheizung beheizt und mit Warmwasser versorgt werden. Rolläden bieten Sonnen-, Blend- und Sichtschutz.

Einsparungen von Materialien war ein gemeinsames nachhaltiges Ziel der Bauherren und der Architekten. Die kerngedämmten Porotonsteine benötigen keine zusätzliche Dämmung, sondern erfüllen die aktuellen Anforderungen an die EnEV und wurden nur noch verputzt und gestrichen. Aufwendige Außenwandschichten konnten vermieden werden.

Die umgebende Landschaft wird bildhaft in die Architektur integriert und schafft eine gesunde und helle Arbeitsatmosphäre. Die großen Fenster der Halle, die bewusst im Bereich der Produktion gegenüberliegend angeordnet wurden, schaffen immer wieder Sichtbezüge in die umgebende Natur.

Die Barrieren von Innen nach Außen scheinen sich für einen Blick, einen Moment, aufzulösen. Die Landschaften werden zu Bildern, es gibt Einblicke, Ausblicke, Durchblicke…

Durch ausreichende Versorgung mit Tageslicht auch in der Halle ist teilweise kein künstliches Licht erforderlich. Auch die Reduktion und Einsparungen sind ein Statement zur Nachhaltigkeit. So wurde auf die eigentliche übliche Bauweise mit abgehängten Decken verzichtet. Die Stahlbetondecke über dem Büro bleibt vollständig sichtbar in Beton und ist somit Teil des Erscheinungsbildes. Die Lüftungsrohre bleiben unverkleidet, auf die aufwendigen Gipskartonverkleidungen wird verzichtet und unnötiges Material wird eingespart.

Der reduzierte Materialeinsatz wurde bewusst immer wieder diskutiert und entschieden, um die Umwelt zu schonen. Es wurde eine kompakte Bauweise umgesetzt, um Arbeitsabläufe direkt miteinander verknüpfen zu können.

Die Fertigstellung des Gebäudes erfolgte in erstaunlich kurzer Zeit: Sie dauerte nur sieben Monate, das Budget wurde auf den Punkt eingehalten.

(Fotografien: Jens Kirchner Architekturfotografie)


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